Es ist 5 Uhr morgens. Wie jeden Morgen betritt Mr. Hausner das Büro. Einer seiner ersten Wege führt ihn in die Küche zur Kaffeemaschine. Bereits beim Öffnen der Tür begrüßt ihn die erste Wasserflut. Schnell ist klar, dass 1/3 des Büros mindestens 15 cm unter Wasser steht. Unaufhaltsam schüttet es weiter von der Decke und lässt den Wasserpegel stetig steigen. Guten Morgen Wasserschaden!
Mehr als die Hälfte der bei uns eingehenden Anliegen betreffen Wasserschäden und auch wir haben jetzt unseren ganz eigenen Wasserschaden. Ruhe zu bewahren ist leichter gesagt als getan, selbst Mr. Hausner war kurzerhand mit dieser Situation etwas überfordert. Entscheidungen über die Erstrettung von italienischer Kaffeemaschine oder PC, erfordern um diese Uhrzeit äußerste Konzentration. Einmal tief durchgeatmet, fiel die Entscheidung ganz klar für die Kaffeemaschine. Erst dann begannen alle Sofortmaßnahmen die ein Wasserschaden so abverlangt, natürlich mit Gummistiefel und Schirm.
Es ist eine ernstzunehmende Situation, die man keineswegs auf die leichte Schulter nehmen darf. Als erstes muss der Schadenverursacher gefunden werden. Befindet sich dieser in der eigenen Wohnung – zB. bei einem Rohrgebrechen, sollte man umgehend den Hauptwasserhahn zudrehen. Kommt der Schaden von oberhalb, ist die Hausverwaltung zu verständigen. Für den Fall, dass diese nicht erreichbar ist, bleibt einem nur mehr die Feuerwehr zu verständigen. Wasser hat ein unglaubliches Gewicht und kann ohne weiteres eine Decke zum Einstürzen bringen. Wenn die Schadensursache gefunden und behoben wurde, muss mit allen notwendigen Sofortmaßnahmen begonnen und eine Fachfirma hinzugezogen werden. Ein Verabsäumen dessen empfinde ich als grob fahrlässig, da unter anderem die Schimmelentstehung begünstigt wird. Alles zum Thema Schimmel findet ihr HIER
Das Ausmaß eines Wasserschadens ist individuell und nur durch fachmännisches Urteilsvermögen einschätzbar. Natürlich hat man nicht nur einen Schaden sondern auch großes Chaos, da alles nicht-mechanische aus dem Schadensbereich entfernt werden muss. In unserem Fall war dies nicht nur unsere komplette Küche, sondern auch alle betroffenen Zwischendecken und Böden sowie ihr gesamtes Inventar. Unfassbar, dass wir innerhalb kürzester Zeit 5 Räume ausgeräumt und “Notlösungen” erfunden haben. Um das Bauwerk aber vor weiteren Schäden zu schützen, ist all dies leider unumgänglich. Eine Bauwerkstrocknung dauert ca. zwischen 14 und 30 Tagen- Dauergebrumme, Kopfschmerzen und tropische Temperaturen inklusive, da die Geräte 24h durchlaufen müssen. Eine Abstimmung der Geräte auf die Dimension des Raumes ist unumgänglich. Auch wenn so eine Situation mühsam ist, bringt es nichts, ein riesiges Trockengerät in ein kleines Zimmer zu stellen. Zwar trocknet es anfangs schneller, durch die Kapillarwirkung bleibt jedoch eine Restfeuchte über, die dann erst 1 bis 2 Wochen später sichtbar wird. Hhaaa, und das mit einem 4er in Physik 😉 Ganz liebe Grüße an Fr. Prof. Sacher!
Na dann, fröhliches Schwimmen oder ab morgen: Viel Spaß beim Eislaufen.
Macht es gut,
Nici
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