Die Definition des Begriffes Tapete kommt aus dem lateinischen und bedeutet “Wandbekleidung” aus Papier und anderen Materialen. Wurde früher überall und alles tapeziert, scheut man sich heute schon vor “nur” einer tapezierten Wand. Was aber hat die Tapete so ins Out geschossen? Um darauf eine Antwort zu finden, habe ich mir die Frage gestellt, warum damals Tapeten überhaupt so beliebt waren? Logischer Weise hatten sie einen dekorativen Zweck, aber auch einen kaschierenden, denn ebenmäßige Wände waren eine Seltenheit. Je wilder das Muster, umso besser konnten Unebenheiten überspielt werden. Flower Power an den Wänden war also nicht nur ein “Muss jeder haben” – Trend sondern zugleich auch praktisch, um ein einheitliches Wandbild zu bekommen. Auch Fototapeten waren dieser Aufgabe gewachsen, ganz gleich ob Waldmotiv oder karibischer Sandstrand. Den absoluten Überclou landete man mit der Rauhfasertapete. Sie war deutlich günstiger als Strukturtapeten und hielt 2 bis 4 farblichen Veränderungen stand, ohne dass sie sich beim Anstrich vom Untergrund löste. Ihre berühmte Körnung war und ist ebenfalls ein “Unebenheitskiller”.
Neben unebenen Wänden war es eine Zeit, in der Möbel einen völlig anderen Stellenwert hatten, also lange vor Ikea und Co. Möbel waren teuer und wurden nur einmal angeschafft. Ihre Aufgabe bestand darin, Jahrzehnte zu überdauern. Wollte man eine optische Veränderung, dann wurde mit Tapete kostengünstig umdekoriert. Es ist der Überfluss an Dekorationsobjekten wie Kissen, Lampen, Kerzen, Teppichen und Bildern von heute, der die dekorative Struktur-Tapete abgelöst hat. Dennoch geht die Tapete mit dem Wandel der Zeit über ihr Erscheinungsbild und Material weit hinaus, sie hat sich weiterentwickelt und wartet auf ein Comeback. Über die heutigen Tapeten habe ich schon mal hier berichtet. Wie Flower Power 2017 aussehen kann, zeige ich euch jetzt.
Ein floraler Traum der beweist, dass Tapeten nicht mehr verstaubt sind oder der Vergangenheit angehören. Sie sind Teil des Interieurs geworden, geändert hat sich lediglich die Positionierung. Während früher der gesamte Raum tapeziert wurde, setzt man heute meistens nur eine Wand in Szene.
Vielleicht hegt einer von euch ja schon länger einen Tapetenwunsch? Dann traut euch!! Startet gut in die neue Woche,
Nici
Verarbeitung, Beratung & Verkauf Malerbetrieb Hausner & Hausner