…möchtest du dich vor schlechten Entwicklungen schützen. Was aber wäre, wenn es gar kein echtes Holz ist? Wenn es nur eine Technik ist, die die verschiedensten Holzarten täuschend echt nachahmen lässt? Dann hoffen wir natürlich, dass kein Unheil über uns hereinbricht und sprechen von “Holzmalerei”.
In den Nachkriegsjahren war Hartholz für viele nicht leistbar, daher “entwarfen” Dekorationsmaler aus günstigem Weichholz edle Holzimitationen in höchster Perfektion. Während Tischler den Launen der Natur ausgeliefert waren, konnten Maler und Anstreicher das Holz in seiner schönsten Form und Farbe malen, welches zum damaligen Standart-Repertoire jedes Malers zählte. So auch bei Franz Felsecker, Firmengründer und Großvater unserer heutigen Geschäftsinhaber. 1952 bekam er einen Großauftrag der Mödlinger Möbelfabrik Zackel-Zinterhof, Schlafzimmermöbel aus Weichholz mit Holzimitationsanstrich zu lasieren. Nach einigen Musterstücken zur Zufriedenheit der Auftraggeber, war ein neuer Geschäftszweig erschlossen. Es wurden in starken Wochen so an die 14 Schlafzimmerausstattungen verschönert. Heute sind es nur mehr eine Handvoll ausgewählter Fachkräfte, die diese Technik beherrschen.
Diese Holzmalerei ist eine spezielle Lasurtechnik, die von transparenten Farbschichten lebt. Mit der richtigen Untergrundvorbehandlung ist die Holzimitation auf fast allen Untergründen möglich.
Als Grundierung wird eine im Farbton passende, wie es in der Fachsprache heißt “magere” Ölfarbe verwendet, da sonst die Lasurfarbe nicht greifen würde. Das Hauptaugenmerk liegt auf einer schönen Fladerzeichnung bzw. einem perfekten Maserbild, welches mit Hilfe des Fladerpinsels entsteht. Zum Imitieren der Holzporen kommt der Schläger zum Einsatz, zum Herstellen der Jahre wird der Zackenpinsel angewendet. Die Gänsefedern werden für die Maserung benötigt.Die Lasurfarbe wird mit Modler und Rucker aufgetragen und mit Wasser und Essig verarbeitet, dadurch entstehen langlebige und hochwertige Holzimitationen.
Ein Altbau lebt von seinem harmonischen Erscheinungsbild. Um dieses zu erhalten empfiehlt es sich, farblich überpinselte Eingangstüren wieder in ihren Ursprung zurück zu bringen. So sehen wir hier ein wunderschönes Beispiel für Qualitätshandwerk unserer Partnerfirma Janda.
Seit ich denken kann klopfe ich auf Holz. Das habe ich wohl von meiner lieben Omi geerbt. Manche mögen es vielleicht abergläubisch finden, aber mich beruhigt es. Dass diese Technik der Holzimitation heute kaum noch angewendet wird, finde ich einerseits sehr traurig, andererseits beruhigt es mich zu wissen, dass ich auf echtes Holz klopfe.
Ich wünsche euch allen einen “bom dia” aus Portugal! Macht es gut, ich bin dann mal am Strand!
Nici