Was für ein Schimmel, ein echter Traum für einen Pferdeliebhaber, wie ich es bin. Man muss kein Pferdenarr sein um Schimmel zu lieben, so freuen sich auch die Käsefans unter uns über einen herzhaften, gschmackigen Schimmelkäse. Beginnend mit dem Einzug des Herbstes, stellen wir dicke Socken, Kuscheldecken, Kerzen und Kaminholz bereit, die geduldig auf ihren Einsatz warten. Gerade jetzt befinden sich tausende Schimmelsporen in der Luft. Mit genügend Feuchtigkeit wachsen und gedeihen nicht nur Eierschwammerl, Herrenpilze und Co, sondern auch Schimmelpilze. Nicht ganz so ansehnlich, teilweise übelriechend, sind einige Arten auch gesundheitsschädigend. Während draußen eisiger Wind Anderen um die Ohren pfeift, erfreuen der Schimmel und wir uns über die wohltuende Wärme zu Hause. Zugegeben gibt es durchaus prickelndere Themen über die ich schreiben könnte, aber es betrifft nun Mal sehr viele. Über den Umfang und die Komplexität dieses Themas wurde ich mir erst während meiner Recherche bewusst. Es würde die Kapazität eines einzelnen Beitrages sprengen, daher freut euch auf eine ganze Schimmel-Serie.
Mittlerer Weile machen sich ebenfalls meine 4er in Chemie und Physik aus Schulzeiten bemerkbar. Also versuche ich es so zu erklären, dass es auch all diejenigen mit einem “Genügend” verstehen werden, natürlich auch meine Wenigkeit.
Schimmelpilze sind allgegenwärtig und haben nichts mit mangelnder Reinlichkeit oder Hygiene zu tun. Bildlich gesprochen können wir dies mit einer Verkühlung vergleichen. Sobald man erste Anzeichen eines grippalen Infektes verspührt, zücken wir sofort Aspirin C um es aufzuhalten. Fängt man es nicht gleich ab, bricht es aus. Schimmel ist also unsere Verkühlung. Hat er genügend Feuchtigkeit, zu wenig Luftzirkulation und die ideale Raumtemperatur von 17 bis 25 Grad, bricht er aus.
Jeder hat zu Hause einen gewissen künstlichen Anteil an Feuchtigkeit. Die durch ganz banale und alltägliche Dinge wie atmen, schwitzen, kochen, duschen, Wäsche waschen und trocknen, entstehen. Solange sich die relative Luftfeuchtigkeit unter 70% befindet, besteht aber kein Grund zur Sorge.
Steigt die Luft- bzw. Mauerfeuchtigkeit jedoch über diesen Wert, durch u.a. mangelnde Dämmung, Wasserschäden gepaart mit zu wenig Luftzirkulation, entstehen kleine Schimmelbabies in Form von schwarz-grünen Flecken. Wie alle Babies haben auch sie viel Hunger. Um groß und stark zu werden brauchen sie Nährstoffe, welche sie aus Tapeten, Stoffen, Wandfarben, Putze, Holz, Leder, Lebensmittel u.v.m, holen.
Kinderlos gesprochen bedeutet dies nichts anderes als zb. wenn ich duschen gehe, ohne zu Lüften (weil kein Fenster, Abluft etc. vorhanden ist) kann die Feuchte nicht entweichen und Auftrocknen. Somit ist sie gezwungen sich an Wand- und Deckenfläche sowie Fliesen und Fugen, abzusetzen.
Sobald Schimmel sichtbar ist, sollte man keine Zeit verstreichen lassen der Ursache auf den Grund zu gehen. Nur durch Fachkenntnis ist eine effektive Entfernung möglich.
Um diese Jahreszeit ohne Schimmel genießen zu können, hier einige Ratschläge:
- Sämtliche Räume sollten ausreichend und gleichmäßig beheizt werden, damit kein Kondensat (Mauerfeuchte) entstehen kann.
- Es empfiehlt sich keine Pflanzen im Schlafzimmer sowie in Nassräumen zu haben.
- Frischluft-Fanatiker dürfen sich freuen, denn mehrmals tägliches Stoßlüften (Querlüften) von 5-10 Minuten, regt die Luftzirkulation an und verändert die Raumluft.
- An Außenwänden sollten keine Möbelstücke stehen, da sie die Zirkulation der Raumluft behindern. Ein Abstand von 5cm ist sinnvoll. Dies gilt auch für große Bilder.
- Bei längerer Abwesenheit, in der Heizperiode, nie die Heizung ganz abdrehen.
- Mit Hilfe eines Hygrometers kann die relative Feuchtigkeit der Raumluft gemessen werden. Für alle die auf Nummer sicher gehen wollen.
Ich wünsche Euch noch eine schöne Restwoche!
Nici
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